Charlie HADEN / Kenny BARRON: Night and The City
Zuerst ist es nur in den Augen,
fällt ein, ohne Bezug und Replik,
streift fingerlos die Saiten im Ohr,
bis die steile Klaviatur der Fassaden
kippt, sich ordnet, bespielbar wird,
was ist daran wessen Erinnerung,
was deine, meine, was erfunden oder
fortgedacht mit dem Verlauf der Straßen,
ins Dunkel verhakten Geraden,
während die Ideen der Veränderung
das einzig Veränderliche bleiben
im feuchten, driftenden Licht,
das über dem Asphalt sich umkehrt
vom grauen Dämmer zur Nacht
mit ihrer gleißenden Schwärze,
Scheinwürfen, blinkenden Ködern,
die vor den Bussen und Taxis zappeln,
schräge Vögel sind es, die da brüten
im Straßengezweig von N.Y.C.,
orange Sperrschnäbel im Dickicht
der bunten Jacken und Sweater,
die aufgelesenen Befunde trennen uns
von dem, was es im Augenblick bedeutet
(glatte Tasten, geriefte Fingerkuppen),
von der vagen Idee von etwas anderem,
der kaum verhaltenen Asphaltreligion,
Bekenntnissen in verzerrten Spiegelbildern,
die gleich zu Gelächter zerspringen,
doch allem ein Schrittmaß unterlegen:
zurückgetastet an den eigenen Puls,
um das Handgelenk gefasst und fort
in eine schmale Gasse gezogen –